Ein Härtetest für´s Holz
Ich wollte immer schon wissen, wie hart das Holz ist, was ich verwende. Eine Internetsuchmaschine
ergab den Janka Härte Test.
Der Test lässt eine harte Stahlkugel ø11,28mm in ein Stück Holz eindringen. Hierzu benötigt man
eine spezielle Apparatur um die Kugel immer aus der gleichen Höhe ins Holz eindringen zu lassen.
Außerdem sollte sie sehr stabil sein, damit die auftretenden Kräfte (mehrere Tonnen) aufnehmen
und messen kann.
Testverfahren
Ich werde eine solche Maschine zum testen sicherlich nicht aus Holz aufbauen können,
aber es interessiert mich, meine eigene Härteskala aufzustellen die keinerlei
massiven Aufbau erfordert.
Die Prüfung besteht aus einem
Robertson-Schraubendreher (in Kanada sehr beliebt)
der aus einer Höhe von ca. 1,5m fallengelassen wird.
Alternativ würde es in Deutschland mit einem Imbus-Schraubendreher der Größe 3mm
gehen, da dieser keine Spitze hat, sondern vorne flach ist. Je nachdem wie tief der
Schraubendreher in das Holz eindringt ergeben sich verschiedene Einschlagtiefen.
Da die Spitze des Schraubendrehers immer gleich ist, braucht man zum testen nur
die Tiefe des Abdruckes zu notieren.
Mein Schraubendreher wog 92 Gramm.
Die Spitze meines "Robertson´s" sollte einen Vierkant von 3,17mm (0,125 Zoll) haben,
damit er leichter in den Schraubenkopf gesteckt werden kann, ist er meist etwas kleiner.
Meiner hat genau 3,0 mm (0,118 Zoll) im Quadrat.
Ich befestigte eine kleine Schrauböse oben am Griff um den Schraubendreher Punktgenau
fallen lassen zu können.
Wichtig für den Test ist auch dass das Holz auf einer festen Unterlage aufliegt.
Dazu nahm ich 2 Vierkante aus Eisen. Man sollte das zu testende Holz
auch beschweren, damit es vor dem Einschlag schon fest aufliegt, somit die wucht
des einschlag nicht mit dem bewegen dest Holzstück abosrbiert wird.
Für den Test ist es wichtig das man eine standfeste Basis schafft,
zusammen wiegt der "Teststand" das ca. 20´igfache des Schraubendrehers,
das sollte für meinen Anforderungen genügen.
Hartholz hat den Vorteil, das sich Möbel und Fußböden nicht sehr bei Einschlägen
oder Furchen verformt. Eine standardisierte Liste über die verschiedenen Holzarten
soll zeigen, welches Holz man im täglichen Einsatz missbrauchen kann ohne tiefe
Löcher zu bekommen.
Die meisten Einschläge die ich gemacht habe waren tief genug um sie einfach mit einer
digitalen Schieblehre auszumessen. Um Variationen vermindern, habe ich jeweils den
Durchschnitt aus vier Einschlägen genommen die an verschiedenen Stellen des Holzes
eingedrückt waren, da die verschidenen teile der Jahresringe verschiden Härte haben.
Mein Test gibt ein kleinen Vorteil zu elastischen Materialien im Vergleich
zu den Janka-Härte-Tests, weil ich die Tiefe des Einschlag nach dem Aufprall messe.
Gummi würden gut abschneiden in meinem Test, wei es zurück springt nach dem Aufprall.
Aber auch weiches holz das nach aufprall wider zurück federt waere
Möbel und für Bodenbeläge sehr geeignet, weshalb eine messung des Einshlagsschaden
eher nüzlich ist als ein purer Härte test.
Für einige afrikanische Harthölzer und nicht Holzmateriealien reichte die digitale
Schieblehre nicht aus und ich musste die Einschläge mit einer Messuhr messen.
Beim verschieben des Holzsück auf ebener Fläche kann man die Tiefe genau messen.
Zum Beispiel für dieses Stück (links im Bild) des "Lignum Vitae"
waren die Einschläge nur 0,05 bis 0,1mm tief (0,002 bis. 0,004") .
Tatsächlich lagen die Einschläge von Messing (0,13mm = 0,005") sowie Aluminium (0,13mm = 0,005")
tiefer als die in "Lignum Vitae".
Ein unglaubliches Holz. Es ist kein Wunder, dass aus diesem Holz hergestellte
Lager oft länger hielten als welche aus Messing oder Eisen.
Testergebnisse
Diese Tabelle stellt die Testergebnisse dar, dem weichsten Material (tiefste Einschlag)
zum härtesten sortiert. Ich testete auch ein paar anderen Materialien, nur als Vergleich.
Material | Enschlag tiefen (In tausendstel zoll gemessen)
| Durschnitts tiefe
|
Fichte (sehr leicht) | 155 | 130 | 140 | 148 | | 143.3
| Fichte (sehr leicht) | 124 | 127 | 125 | 129 | | 126.3
| Fichte | 116 | 104 | 107 | 108 | | 108.8
| Pine shelving (white pine) | 105 | 95 | 90 | 104 | | 98.5
| Ikea regal | 88 | 84 | 97 | 84 | | 88.3
| Fichte (enge Maserung) | 98 | 90 | 83 | 79 | | 87.5
| Tuja | 94 | 94 | 71 | 86 | | 86.3
| Mahagoni | 72 | 83 | 85 | 92 | | 83.0
| "Tanne" aus Brasilien | 79 | 70 | 85 | 66 | | 75.0
| Fichte (enge Maserung) | 86 | 65 | 67 | | | 72.7
| Mahagoni (helle farbe) | 63 | 71 | 71 | 79 | | 71.0
| Fichte (schwer) | 60 | 68 | 65 | 73 | | 66.5
| Roteiche | 68 | 72 | 53 | 48 | | 60.3
| Wallnuß | 79 | 57 | 51 | 50 | | 59.3
| Fichte (schwer) | 50 | 63 | 58 | 64 | | 58.8
| Eiche | 56 | 64 | 46 | 60 | | 56.5
| Kirschbaum | 54 | 53 | 61 | 56 | | 56.0
| Dunkles Mahagoni | 71 | 56 | 49 | 39 | | 53.8
| Spanplatte | 52 | 45 | 53 | 65 | | 53.8
| gelbe Birke | 47 | 52 | 57 | 58 | | 53.5
| Esche | 53 | 52 | 48 | 60 | | 53.3
| russisches Birkensperrholz | 50 | 49 | 48 | 48 | | 48.8
| Kork Fußboden | 54 | 49 | 43 | | | 48.7
| Kirschbaum | 47 | 46 | 47 | 52 | | 48.0
| Ahorn | 39 | 49 | 53 | 48 | | 47.3
| Ahorn | 44 | 46 | 44 | 41 | | 43.8
| Esche | 46 | 44 | 44 | 32 | | 41.5
| Eiche | 33 | 39 | 40 | 41 | | 38.3
| Kirschbaum | 40 | 37 | 32 | 40 | | 37.3
| Apfelholz | 35 | 27 | 36 | 37 | | 33.8
| Eichenfußboden | 32 | 32 | 31 | 32 | | 31.8
| MDF | 26 | 27 | 31 | 35 | | 29.8
| OSB | 24 | 40 | 21 | 19 | | 26.0
| hartes Ahorn | 21 | 30 | 35 | 17 | | 25.8
| Esche (sweres Stück) | 26 | 25 | 20 | 28 | | 24.8
| Beschichtetes MDF | 26 | 22 | 14 | | | 20.7
| Melamine counter top | 17 | 22 | 23 | | | 20.7
| "Ironwood" | 14 | | | | | 14.0
| Messing | 5 | | | | | 5.0
| Aluminium Druckguss | 5 | | | | | 5.0
| Cocobolo | 4 | 5 | 5 | | | 4.7
| Lignum vitae | 4 | 3 | 2 | | | 3.0
| Weicher stahl | 2 | 2 | | | | 2.0
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Anmerkungen
Die Tabelle ist vom weichsten (tiefster Einschlag) zum härtesten (flachster Einschlag) sortiert.
Bei vielen Hölzern habe ich mehr als ein Stück getestet.
Die Tiefe des Einschlages auf einem Stück war normalerweise immer realtiv konstant, aber
zwischen verschiedenen Brettern waren die Variationen oft sehr groß.
Gleiche Holzsorten mit verschiedenen Maserungen habe ich mehrmals in der Tabelle aufgeführt.
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Ergebnisse
Interessant für mich war zu sehen, wie variabel die Werte bei gleicher Holzart und
verschiedenen Proben waren.
Den größten Unterschied habe ich bei Fichtenholz aus unserem lokalem Baumarkt festgestellt.
Interessanter weise ist Fichte nicht gleich Fichte, so kann man sagen, je schwerer das Holz ist,
desto härter ist es. Natürlich suche ich mir immer nur das schwerste Stück raus, wenn
ich einkaufen gehe...ob es immer Kiefer ist kann man nicht sagen, ein Nadelholz ist es
in jedem Falle.
Die Einschalgtiefe im weichesten Stück Fichte war 0,143 zoll (3.63 mm), während die
Einschalgtiefe im schwersten Stück nur 0.058 zoll (1.47 mm) war. Merkwürdig ist das
mein schwerstes Stück Fichte besser abschnitt als verschiedene Laubhölzer, darunter
auch einige Proben von Walnuss und Roteiche.
Das härteste Stück Fichte ist das etwas
Blaue links. Das weichste und leichteste ist das unten rechts. Ich verwendete oft
schwere Stücke Fichte oft wo Härte gefordert ist, Ich fühle mich jetzt gerechtfertigt
dabei, den manches Stück Fichte ist so hart und schwer wie Laubhölzer.
Aber es war nicht nur Fichten die viel Variabilität hatten.
In der Regel, alle Arten, die ich mehr als einmal getested habe zeigten einiges an variationen.
Was mich auch überrascht hat, war wie gut Spanplatten und MDF in dem test abschnitten.
Ich habe persönlich eher Abneigung gegen diese Materialien, aber diese materialen
schnitten besser ab als alle meine nicht exotischen Holz arten.
Aber es war nicht nur Fichten die viel Variabilität hatte. In der Regel, alle Arten die
ich mehr als einmal getestet habe zeigten einiges an Variationen. Was mich auch überrascht
hat, war wie gut Spanplatten und MDF in dem Test abschnitten. Ich habe persönlich eher
Abneigung gegen diese Materialien, aber diese Materialen schnitten besser ab als alle
meine nicht exotischen Holzarten.
Conclusions
Ich habe festgestellt das gleiche Holzarten vielfältige Härtestufen besitzen,
auf Normtabellen würde ich mich daher nicht all zu sehr verlassen.
Wenn sie Ihr Schnittholz auswählen, machen Sie am besten einen Vorort-Test
mit dem Schraubendreher, der Test ist schnell gemacht und ergeben nur kleine
Beschädigungen am Holz
Sie können außerdem die Testergebnisse als
Excel-Datei downloaden.
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