Ich hatte zuvor einen Artikel über
Aufbau eines Tisches in ähnlicher Art geschrieben. Vor kurzem
habe ich eine andere Werkbank für meinen Freund Roland gebaut.
Dabei habe ich ein Video aufgenommen, wie die Werkbank entstanden ist.
Folglich habe ich eine genaue Bauanleitung erstellt, die neben dem Video
und Text, auch noch Bilder enthält.
Um zu zeigen, dass man nicht eine sehr gut ausgestattete Werkstatt benötigt,
um diese Werkbank zu bauen, baue ich sie mit einer WorkMate, einer billigen
Handkreissäge, einer Bohrmaschine, zwei Schraubzwingen, einem rechten Winkel und einem
Stemmeisen.
Saubere Trennschnitte sind wichtig. Deshalbe habe ich einen einen T-Winkel als Anschlaghilfe
gebaut, um eine Führung für Querschnitte zu erhalten. Dafür habe ich Reste von Sperrholz und
normale Holzreste zusammen geklebt. Spannt man diese an das Holz (39 x 89 mm), erhält man eine
Führung für die Säge.
Die Führung endet genau da, wo die Säge schneidet. Somit ist es nur eine Frage der Positionierung
der Führung, wo letztenendes ein Schnitt mit der Säge gemacht werden soll.
Wird dieser T-Winkel am Werkstück angespannt, hat man beide Hände zur Verfügung um die Säge
zu bedienen bzw. zu führen.
Ich verbinde die Beine und dem Querstrebe mit Dübeln. Dazu lege ich ein paar
Abfallbrettchen dazwischen, um die Beine mit der Querstrebe zusammen zu zwingen.
Ich verwende zusätzliche ein paar Schrauben für die Verbindung. ( Bei meinem
letzten Bau habe ich keine verwendet, aber sie machen den Zusammenbau einfacher).
Die Schrauben geben eine gute Verbindung während man die Dübellöcher bohrt.
Ich bohre mit 4mm vor, welche für die 4mm starken Schrauben passen. Ich passe
die Bohrtiefe entsprechend der Dicke von der Querstrebe an, so dass nur die
Querstrebe durchbohrt wird.
Nach dem Vorbohren, schraube ich zwei 80mm lange Schrauben ein.
Nach dem Einschrauben, bohre ich die 16mm Löcher für die Dübel.
Ich bohre durch beide Hölzer, so dass die Löcher aufeinander treffen, auch
falls ich den Bohrer etwas schräg ansetze.
Der Bohrer wird nicht komplett im Bohrfutter befestigt, so dass man möglichst
tief bohren kann.
Vor dem Dübeleinleimen, wird auch noch die Fläche mit Leim eingestrichen. Ich bin mir
nicht sicher, ob das wirklich hilft, aber schaden kann es auch nicht!
I benutze einen dünnen Holzspan um den Leim in das Loch und auf den Dübel zu bringen.
Dannach werden die Dübel in die Löcher eingebracht. Man normalerweise eine gute Passung
zwischen Dübel und Loch, so dass die Dübel mit dem Hammer eingeschlagen werden müssen.
Zwei Querstreben (oben und unten) werden an einem Bein angebracht. Das andere
Bein ist bereits gebohrt. Hier wird nochmal die Verbindung gelöst, um Leim auf die
Flächen aufzubringen und wieder zu fügen, bevor die Dübel eingebracht werden.
Überschüssiger austretender Leim sieht unordentlich aus. Am besten man reibt feines
Sägemehl über den austretenen Leim. Das Sägemehl nimmt den Leim auf und beugt
Schmiererei auf sämtlichen Geständen und Holzteilen vor.
Das Dübeln ist der schwierigste Teil in dem Projekt. Wenn das zu schwierig ist,
würde ich vorschlagen, 4 oder 6 Schrauben (80mm bzw. 90mm lang) zu
nehmen, anstatt 2 Dübel und 2 Schrauben. Kommen Schrauben zum Einsatz ist Vorbohren
wichtig. Mit einem 2,5mm Bohrer bohrt man das Hirnholz vor und mit einem 4mm das Bein.
Das Vorbohren beugt das Splittern des
Holzes vor.
Prüfung wie die Beinrahmen zusammenpassen.
Als nächstes müssen die langen Unterzüge ausgesägt werden. Diese Einschnitte sind
nicht unbedingt notwendig, aber geben eine bessere Verbindung zwischen dem Beinrahmen
und dem Unterzug.
Die Schnitttiefe der Handkreissäge wird auf ein Drittel der Stärke des Unterzuges
eingestellt.
Zwei Linien markieren, wo die Einschnitte gemacht werden müssen. Die
Sägeführung wird ein wenig um die Sägeblattbreite zurück gesetzt, um
an der ersten Linie zu sägen.
Auf der anderen Linie wird ebenso ein genauer Schnitt gemacht. Dazwischen
werden ein paar freihändische Schnitte ohne Sägeführung gemacht.
Mit dem Hammer werden die entstanden Streifen heraus geschlagen.....
... und dann mit dem Stemmeisen geglättet. Ein scharfes Stemmeisen erleichtert
die Sache.
Weiterhin schneide ich an den unteren Ecken der Unterzüge einen 45° Grad Winkel.
Dies ist rein Optisch und hat keinen technischen Vorteil. Ich markierte es mit
dem Winkel, gesägt habe ich es Freihand.
Um die Tischplatte am Gestell besser befestigen zu können, habe ich Blöcke von
39mm x 40mm x 20cm an die Unterzüge geleimt. Die Blöcke habe ich aus dem Abfall des#
39mm x 89 mm Holzes gewonnen.
Man kann auch mit der Taschenlochmethode die Tischplatte befestigen. Aber ich habe
keine Taschenlochschablone. Die Blöcke waren einfacher.
Nächstes: Vorbohren der Löcher für die Befestigung der Unterzüge mit einem 4mm
Bohrer.
Dann werden die Unterzüge angeschraubt. Es ist einfacher, wenn die Werkbank auf
der Seite liegt.
Um die Verbindung zwischen Beinen und den Unterzügen weiter zuverbessern, kann man
Teile der Beine ebenfalls einzuschneiden um eine Schulter zu bauen, welche
den Unterzug besser hält. Aber das würde den Bau erschweren und die Dübelverbindung
schwächen. Ich finde, dass die Schrauben den vertikalen Druck gut aushalten.
Danach wird die Tischplatte von unten angeschraubt.
Die Tischplatte ist eine alte Holztür - eine von den 50ern, da haben sie schon 6mm
Multiplexplatten für die Seitenteile verwendet. Sie ist sehr schwer und solide genug
um auch einen Schraubstock daran zu befestigen.
Moderne Innentüren (in Nordamerika) sind wie Zellstoff und können nicht als Tischplatten
eingesetzt werden, Deutshe Innentüren sind grosstiels solider.
Als ich zuletzt so einen Werktisch gebaut habe, habe ich einfach die Tür von oben
angeschraubt. Mein Freund hatte eine Multiplexplatte, welche auf die Tür noch aufsetzen
wollte. Deshalb hab ich die Tür von unten angeschraubt.
Die Werkbank ist nun bei meinem Freund Roland im Keller. Was für ein Unterschied
bei guter Beleuchtung und weiß gestrichner Wände. Ich bin froh, dass ich
Werkbank in meiner Werkstatt gebaut habe anstatt in seinem Keller.